In jedem Tierheim schlägt dem Besucher geballte Sehnsucht entgegen. Es ist die Sehnsucht von vereinsamten Vierbeinern nach Liebe und Geborgenheit. Dem Blick der traurigen Hundeaugen ist nur schwer zu widerstehen. Schnell ist der Entschluss gefasst - es soll ein Tierschutzhund sein. Gerade jetzt wäre der richtige Punkt, um kurz innezuhalten und sich zu fragen: Passt ein Hund aus dem Tierschutz zu mir und passe ich zu einem Tierschutzhund?

Bin ich der richtige Mensch für einen Tierschutzhund?

Die Tierheimmitarbeiter werden Sie bestimmt nach Ihrer Familien- und Wohnsituation fragen sowie sich erkundigen, ob Sie als künftiger Hundehalter genug Zeit für seinen Schützling haben. Es muss nicht zwingend ein Haus mit einem weitläufigen Garten sein, doch ein großzügiges Zeitbudget und eine Menge Geduld sind unbedingt mitzubringen.

Ein Hund aus dem Tierheim blickt in der Regel auf eine schwere Vergangenheit zurück oder hat zumindest einen schmerzhaften Umbruch erlebt. Die seelischen Wunden brauchen Zeit, um zu heilen, an neue Lebensumstände passen sich die meisten Vierbeiner nicht sonderlich schnell an. Manche Unarten, auch problematische, wie Buddeln, Bellen oder Klauen, lassen sich kaum abgewöhnen. Wenn Sie mal fünfe gerade sein lassen können, dafür aber in bestimmen Dingen Durchsetzungsvermögen zeigen, werden Sie mit einem Tierschutzhund vermutlich glücklich sein.

Ist es der richtige Tierschutzhund für mich?

Manche Vierbeiner und ihre Menschen verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Andere müssen sich länger "beschnuppern". Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich bei der Suche nach dem vierbeinigen Freund fürs Leben Zeit zu lassen und auf folgende Aspekte zu achten:

1. Charakter: Ein Tierschutzhund bringt einen fertigen Charakter mit. Manche Vierbeiner sind agil, andere gemütlich, manche starrsinnig, andere flexibel und anpassungsfähig, manche offenherzig, andere verschlossen und überzeugte Einzelgänger. Beobachten Sie Ihren Wunschhund und denken Sie daran, dass Sie seinen Charakter im Großen und Ganzen nicht mehr ändern werden.

2. Qualifikationen: Was kann der Hund und wie schnell lernt er? Einige Tierheimhunde hatten eine gute Kinderstube oder sind von Natur aus lernfähig. Ein solcher Vierbeiner ist nicht nur stubenrein, sondern wird auch keine Möbel oder Schuhe nagen, keine Bell-Attacken ohne erkennbaren Grund bekommen und auch Ihr Frühstück wird er nicht stehlen. Ein anderer wiederum zerrt hartnäckig an der Leine, buddelt unter jedem Strauch und meint, dass Ihr Steak eigentlich ihm gehört. Fragen Sie sich, ob Ihr Geduldsfaden in diesem Fall nicht zu schnell abreißt, auch wenn sich einige dieser schlechten Gewohnheiten nie loswerden lassen.

3. Fressgewohnheiten: Die meisten Hunde legen einen hervorragenden Appetit an den Tag. Tierschutzhunde aus schlechter Haltung mussten oft Hunger leiden und freuen sich umso mehr über ein leckeres Häppchen. Ist ein Vierbeiner ungewöhnlich wählerisch, liegen manchmal Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien vor. Diese sind tierärztlich abzuklären.

4. Gesundheit: Die Tierheimmitarbeiter haben bei der Aufnahme des Vierbeiners diesen auf gesundheitliche Probleme untersucht und das Tier kastrieren lassen. Über den Gesundheitszustand des Hundes werden Sie gründlich aufgeklärt. Tierarztbesuche sind übrigens mit nicht unerheblichen Kosten verbunden und nicht jede Tierkrankenversicherung nimmt einen adulten Vierbeiner auf.

Wie ist das Haus hundefreundlich zu gestalten?

Nun soll bald der neue Mitbewohner einziehen und es gilt, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Wie ein jeder Hund benötigt auch ein Hund aus dem Tierschutz einen Schlafplatz, einen Futter- und einen Wassernapf, einen Vorrat an passendem Futter und ein paar Leckerlis, ein Halsband oder Geschirr, mindestens zwei Hundeleinen und Hundebürsten oder Kämme. Manche Hunde freuen sich über ein Spielzeug, andere zeigen kein Interesse. Das Haus, die Wohnung, der Garten sollen unbedingt ausbruchsicher sein. Die ersten Gassirunden sind nur an der Leine zu unternehmen.

Nehmen Sie sich für Ihren Tierschutzhund Zeit, am liebsten ein paar Wochen Urlaub. Seien Sie geduldig und tolerant. Nicht jeder Vierbeiner kann seine Dankbarkeit durch überschwängliches Hüpfen, Schwanzwedeln und Lecken kundtun. Aber seien Sie zuversichtlich, der Hund ist Ihnen dankbar, denn bei Ihnen hat er endlich sein lang ersehntes Für-immer-Zuhause gefunden.

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